Laser Pecker im Test: Gravur per App | TechStage

2021-11-22 13:08:36 By : Mr. Vilgot H

Geräte zur Lasergravur gibt es für wenig Geld, ihre Bedienung und Sicherheit sind jedoch oft fraglich. Der Laserpecker will alles besser machen. Wir haben es getestet.

Neben 3D-Druckern, Schneideplottern und CNC-Fräsmaschinen sind mittlerweile auch Lasergravurgeräte in Preisklassen angekommen, die für den Einsatz im Hobbyraum interessant sind. Mit den Geräten können Texte, Grafiken und Logos in verschiedene Oberflächen wie Holz, Bambus, Kork oder Leder eingebrannt werden. Die Kraft der einfachen Geräte reicht auch aus, um manche Materialien wie Karton oder Moosgummi präzise zu schneiden. Allerdings erinnern Aufbau, Aussehen und Steuerung der preiswerten Modelle an 3D-Drucker: Besonders einfach und bequem ist es nicht.

Außerdem sind die Laser nicht ganz ungefährlich. Die Gefahr für die Augen ist klar, weshalb Sie bei der Benutzung immer eine Schutzbrille oder eine Schutzhaube tragen sollten. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich die Steuerungssoftware aufhängt. Wenn der Laserstrahl mit voller Leistung unbewegt auf brennbare Materialien feuert, könnte ein Feuer ausbrechen.

Der Laserpecker will es viel besser machen. Es ist keine große Maschine, sondern ein kleines Gerät. Es benötigt keine aufwendige Windows-Software, sondern wird einfach über eine App bedient. Sie können die Grafiken direkt auf Ihrem Handy oder Tablet zusammenstellen, oder sogar ein Foto mit der Handykamera machen, mit Schiebereglern in Schwarzweiß oder Graustufen konvertieren und abfeuern. Ein Schutz ist integriert, der die Laserquelle beim Stoppen der Software abschaltet, gleiches gilt für die Erkennung von Vibrationen oder Bewegungen. Gegen Aufpreis gibt es auch einen Schutzraum aus orangefarbenem Plexiglas, der die Augen schützt und die stinkenden Abgase durch einen Aktivkohlefilter nach draußen bläst. Der Hersteller hat uns ein Testgerät aus China geschickt.

Während die meisten preiswerten Lasergravurgeräte die Lichtquelle auf Schienen über dem Werkstück hin und her bewegen, ist der Laser Pecker ein kompaktes Gerät in der Größe eines kleinen Joghurtbechers. Statt grober Mechanik gibt es im Inneren motorisch angetriebene Spiegel, die den Laserstrahl durch ein Fenster an der Unterseite lenken. Das Gehäuse ist aus Aluminium gefertigt und wirkt angenehm hochwertig. Ein Akku ist nicht integriert, aber der Pecker arbeitet an einer USB-Powerbank, wenn er eine Stromaufnahme von 2 A unterstützt.

Auf der Oberseite befinden sich ein USB-C-Anschluss für die Stromversorgung, eine Status-LED und ein Touch-Button. Es gibt keine anderen Elemente. Zur Befestigung dient ein Stativgewinde, auf dem das mitgelieferte Stativ montiert werden kann. Letztlich muss der Laser in einem Abstand von 20 Zentimetern zum Werkstück ausgerichtet werden, er kann nach unten oder nach vorne schauen.

Die Alternative zum Stativ ist die oben kurz beschriebene Schutzbox. Der Laser-Pecker hat dort in einer Aussparung auf der Oberseite seinen Platz und ist immer mit dem richtigen Abstand ausgerichtet, die Box sorgt zudem für deutlich mehr Sicherheit – denn ohne sie sollte immer jeder eine Schutzbrille tragen, die sich im selben Raum befindet, wenn der Laser ist gebraucht funktioniert. Mit einem Preis von 130 Euro ist das Gehäuse allerdings recht teuer.

Im Lieferumfang ist ein 20-Zentimeter-Holzlineal enthalten, mit dem Sie den Abstand zum Werkstück messen können. Der Fokus ist fest eingestellt, es kann also nichts daran geändert werden. In der Praxis war es jedoch kein Problem, diesen Abstand beim Gravieren von Früchten über Holzkisten, Glasuntersetzern aus Holz oder Kork oder auch Schneidebrettern aus Bambus einzuhalten. Die maximal gravierbare Fläche beträgt 10 × 10 cm. Auch größere Bilder sind machbar, allerdings muss man den Laser von Hand neu ausrichten – um ein Logo oder ein Bild zu brennen und dann daneben oder darunter einen Text ins Holz.

Die passende App ist für iOS und Android kostenlos im App Store oder im Google Play Store erhältlich. Auf den ersten Blick mögen die gelegentlich erscheinenden chinesischen Schriftzeichen abschreckend wirken, doch in der Praxis ist die Anwendung überraschend intuitiv und problemlos.

Vor der ersten Verwendung des Lasers müssen Sie sich beim Hersteller registrieren. Dieser Schritt ist etwas überraschend und erscheint nicht notwendig, ist aber nicht sonderlich kompliziert: Geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein, ohne weitere Angaben wie Name oder Adresse erhalten Sie einen vierstelligen Code, den Sie dann in das App. Der Benutzer definiert einen Sicherheitscode für die Verwendung des Laserpeckers; Ohne kann das Gerät nicht verwendet werden - dies soll ungeschulte Benutzer und deren Augen schützen.

Dann kann es losgehen. Im Hauptmenü wählen Sie, ob Sie ein vorhandenes Bild von Ihrem Handy laden, die Kamera verwenden oder eine eigene Kreation aus Text und Bild erstellen möchten; Es gibt auch eine Handvoll Beispielgrafiken. Mit Text und Schwarzweißgrafiken können Sie gute Ergebnisse erzielen. Fügt man in der Google-Bildersuche dem gewünschten Begriff „svg“ hinzu, findet man tausende von meist copyright-freien Vektorgrafiken, die direkt auf Kork, Holz etc. gebrannt werden können. Wer ein eigenes Foto machen möchte, hat spielen Sie ein wenig mit den Kontrastschiebern in der App, bis Sie in der Vorschau ein schönes Ergebnis sehen.

Befindet sich das zu gravierende Kunstwerk in der App, verbindet sich das Handy per Bluetooth mit dem Pecker und überträgt zunächst die Messwerte. Der Benutzer gibt ein, wie groß die längere Seite des Bildes sein soll. Maximal sind 100 Millimeter möglich. Der Laser bewegt dann bei Bedarf ein Rechteck auf das Objekt – die Gravur erfolgt dann innerhalb dieses Rechtecks. So lassen sich Objekt und Laser optimal aufeinander ausrichten. Die App überträgt dann die Bilddatei auf den Laser Pecker.

Der letzte Schritt ist die Auswahl des zu lasernden Materials. Diverse Schablonen für Stoff, Leder, Kork, Holz oder Pappe liefern bereits die entsprechenden Daten zur Laserstärke und Belichtungszeit, in der Praxis muss man aber etwas ausprobieren. Wir haben einige Holzuntersetzer gekauft, die bei der Standardbelichtungszeit für Holz nur minimale Spuren aufweisen, während eine Holzkiste mit den gleichen Einstellungen bereits millimetertiefe verkohlte Gravuren aufweist. Mit zwei Prozentreglern können Sie mit ein wenig Ausprobieren die richtigen Einstellungen für Ihr Material selbst herausfinden. Die Zeit dafür – und die „Verschwendung“ im Material – muss auf jeden Fall für ein gutes Ergebnis eingeplant werden.

Die Lichtquelle im Inneren stammt von Osram, hat eine Wellenlänge von 450 nm und eine Leistung von 1,6 Watt. Damit lassen sich Holz, Kork, Pappe, Papier, Bambus, Kunststoff, Stoff, Moosgummi, Acrylglas, Fruchtschalen und diverse andere Materialien gravieren – zumindest im Prinzip. Für Glas und Metall reicht die Kraft nicht aus, Getränkedosen lassen sich aber auch mit Tricks gravieren.

Bei hellen Oberflächen – wie den weißen Ladegeräten für Apple-Geräte – muss man die zu gravierende Oberfläche mit einem schwarzen, wasserlöslichen Stift bemalen, um einen guten Effekt zu erzielen. Bei dunkleren Materialien ist dies nicht erforderlich. Dies funktioniert auch mit einigen Dosen.

Einige Materialien, zum Beispiel Papier und Moosgummi, lassen sich mit der richtigen Einstellung auch schneiden. Das ist toll zum Basteln.

Wir waren skeptisch - und sind total begeistert. Der Laser Pecker ist wirklich einfach zu bedienen, funktioniert einwandfrei und ist ein geniales Werkzeug um Geschenke zu machen, Wohnaccessoires zu verschönern oder sich die Zeit sinnlos zu vertreiben.

Natürlich darf man die Gefahren einer so starken Laserlichtquelle nicht vergessen. Doch gerade in Kombination mit dem Schutzgehäuse macht das Gerät einen wirklich seriösen Eindruck; Erfreulich sind die integrierten Schutzschaltungen - schon ein leichter Stoß in den Tisch, auf dem der Hacker stand, brach durch den Stoß einzelne Gravuren ab.

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